Die Graphic Novel „Das Aachener Experiment“ ist Workshop-begleitend für Jugendliche erstellt worden. Daher enthält es mehrere Sollbruchstellen, die zur Diskussion anregen sollen.
Ist ein Comic (Graphic Novel) über die Nazi Zeit in Deutschland erlaubt? Darf man über diese Zeit lachen?
Das war die Ausgangsfrage, die sich der Autor und Verlag gestellt haben. Wieso waren beide der Meinung, dass dies notwendig ist?
Der Autor ist Dozent für Comiczeichnen und war an einer Schule an der an einer Wand ein Graffiti von Che Guevara angebracht war. Da der Autor aus Lateinamerika stammt, hat er eine andere Sichtweise als die meisten Europäer auf den Guerillaführer. Auf die Frage an die Schüler, ob diese den Mann kennen würden, kam die einhellige Meinung, dass dies ein deutscher Held sei und Adolf Hitler hieß. Die Schüler meinten dies nicht im Spaß. Das war der Ausgangspunkt für das Buch.
Warum gibt es Sollbruchstellen im Buch, wie:
- Nazis suchen nach einem Slogan für das Attentat auf Franz Oppenhoff „Wir schaffen das“ – Angela Merkel Zitat (1. Auflage)
- Rede Franz Oppenhoff vor Rathaus „bla, bla bla“ (1. Auflage)
Diese und weitere Stellen sollen zur Diskussion über Fake-News, Propaganda und Demokratie führen.
Und dies funktioniert sehr gut. In Workshops mit Schülern wurde viel gesprochen, diskutiert und gezeichnet. Selbst bei Schülern, die am Anfang gar keinen Bock auf die „alte deutsche“ Geschichte hatten, wuchs das Interesse und die Auseinandersetzung.
Das Buch ist ein Beitrag für Europa, Demokratie und Frieden. Gegen Faschismus, Krieg und Gewalt.